Die Tirolerbracke

FCI - Standart Nr.68 (18.06.1995)

Ursprung:

Österreich

Verwendung:

Die Tirolerbracke ist ein idealer Gebrauchshund für den Wald- und Bergjäger. Sie wird als Bracke (Solo) zur lauten Jagd auf Hase und Fuchs und als Schweißhund für Nachsuchen fül alle Wildarten eingesetzt.

Klassifikation:

Gruppe 6 - Laufhunde, Schweishunde und verwandte Rassen
Sektion 1.2 mittelgroße Laufhunde mit Arbeitsprüfung (Brackier- und Schweisprüfung)

Allgemeines Erscheinungsbild:

Mittelgroß. Knochen von mittlerer Stärke, kräftig, bemuskelt, sehnig, fließende lange Aussenlinien, robust, gesund. Langrechteckformat, etwas länger als hoch.

Verhalten und Charakter:

Wesenfester, passionierter, feinnasiger Jagdhund, der selbstständig sucht und ausdauernd jagt, mit ausgeprägtem Spurlaut, Spurwillen und Orientierungssinn.

Kopf:

Oberkopf:
Schädel breit, trocken, leicht gewölbt mit deutlichem Stirnabsatz
Fang:
Mäßig tief, gerade
Nasenschwamm: 
Schwarz, nicht senkrecht  abgestutzt
Lefzen: 
Kurz und knapp anliegend
Zähne:
Kräftiges, vollständiges Scherengebiss. Gewünscht ist ein vollständiges Gebiss mit 42 Zähnen; das Fehlen von insgesamt 2 PM1 oder PM2 (Prämolaren 1 oder 2) wird toleriert; die M3 (Molaren 3) werden nicht berücksichtigt.
Augen: 
Augapfel groß, nicht tiefliegend, Lidspalte rund, Iris dunkelbraun, Nickhautrand pigmentiert, Lider dem Augapfel gut anliegend
Behang: 
Breit, hoch angesetzt, unten abgerundet, reicht mäßig gestreckt bis zum oberen Fangzahn.
Hals: 
Mäßig, gewölbt, weder tief noch hoch aufgesetzt, trocken, ohne Wamme

Körper

Langer Rumpf
Widerrist: 
Ausgeprägt, bildet den höchsten Punkt der oberen Linie
Rücken: 
Gerade, stramm und mäßig breit
Kruppe: 
Mäßig abfallend, nicht abschüssig, breit und lang
Brust: 
Sehr tief, mäßig breit, gut gewölbte Vorbrust
Bauch: 
Etwas aufgezogen, mittlere Flankentiefe
Rute: 
Hoch angesetzt, lang, reicht mindestens bis zum Sprunggelenkshöcker, wird in Erregung hoch getragen, säbelförmige Biegung ist zulässig, dichte Bürstenrute erwünscht

Gliedmaßen:

Vorderhand:
Läufe gerade
Schulter: 
Schräg gelagert, gut bemuskelt
Oberarm: 
Gut gewinkelt
Hinterhand: 
Gelenke und Hintergliedmaßen gut gewinkelt
Oberschenkel:
Breit, sehr gut bemuskelt
Pfoten: 
Kräftig mit eng aneinanderliegenden gut gewölbten Zehen und kräftigen Ballen 
Gangwerk:
Raumgreifend, sehr schnell. Ausdauernd

Haarkleid:

Haar: 
Dichtes Stockhaar mit Unterwolle, eher grob als fein. Bauch behaart, Keulen gut behost. Rute gut behaart mit dichter Bürste.
Farbe: 
Rot oder schwarzrot (kann auch dreifarbig sein)
Roter Schlag: 
Rot, hirschrot oder rotgelb. Zu helles Gelb ist nicht erwünscht
Schwarzroter Schlag: 
Schwarzer Mantel oder Sattel mit rotem, meist nicht scharf abgegrenztem Brand an den Läufen, Brust, Bauch und Kopf. Die Marken (Vieräugl) über den Augen sind zulässig
Weisse Abzeichen: 
(Gelten für beide Farbschläge) Vorder- und Unterbrustfleck, Pfoten, Läufe. Das Fehlen von weißen Abzeichen ist nicht als Fehler zu bewerten.

Größe:

42- 50cm (Rüden 44- 50cm, Hündinnen 42- 48cm)

Fehler:

Jede Abweichung von den vorgenanten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung im genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
-- zu windig, zu hochläufig, zu niedrig gestellt
-- grober Schädel
-- hängende Lefzen
-- Glas- und Birkenauge
-- zu kurzer, zu langer oder gefalteter Behang
-- zu langer, zu weicher Rücken
-- scheues Wesen

Ausschließende Fehler:

Vor- und Rückbiss von mehr als 2 Prämolaren 1 oder 2 (die M3 werden nicht berücksichtigt). Ausgesprochene Schecken, leberfarbige Hunde. Brauner Nasenschwamm

N. B.:

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.